Einsatzmöglichkeiten für einen Raspberry Pi

Ich habe den Vormittag mal genutzt und den Artikel über den Raspberry Pi in der deutschen Wikipedia etwas erweitert (und mit der Wikipedia Syntax gekämpft). Von  3.850 Bytes in der vorherigen Revision auf 12.186 Bytes in der neuen. Kleinere Änderungen hatte ich vorher auch schon vorgenommen.

Was ist der Raspberry Pi:
Raspberry Pi (dies ist eine Alpha Version und größer als das finale Design). Quelle: engl. Wikipedia Ersteller:  Paul Downey, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic Licence.

Aber was ist dieses Raspberry Pi überhaupt wird sich der Leser nun fragen. Letztlich ist es nur ein Computer. Dieser wird von der Raspberry Foundation entwickelt um Schülern und Studenten den Spaß an Computern (und am Programmieren) näher zu bringen. Alle anderen können das Gerät aber auch kaufen. Da Schulen und Unis ein knappes Budget haben, wird es für 18 (Version A) bzw. 26€  (Version B) verkauft. Der Verkauf soll Anfang Dezember starten.

Spezifikationen:

Von den Spezifikationen her ist es unglaublich  (und das alles auf der Grundfläche einer Kreditkarte):

Version A:

Broadcom SoC Chipsatz, 700Mhz ARM11 CPU, 128 MB RAM, 1 USB Port, Composite und HDMI  zur Bildausgabe, 3,5mm Klinkenstecker oder HDMI zur Tonausgabe, SD-Kartenslot zur dauerhaften Datenspeicherung, diverse Anschlussmöglichkeiten für Datenbusse (GPIO, SPI, I²C, UART), Leistungsaufnahme von 2,5 Watt (Stromversorgung über Micro USB oder 4 AA Baterien)

zusätzlich hat Version B noch folgende Goodies:

256 MB RAM, 2 USB Ports, 10/100 Mbit Ethernetanschluss, Leistungsaufnahme von 3,5 Watt

Leistung:

Zahlreiche Demos zeigen wie leistungsfähig der „Raspi“ ist.

Hier ein Beispiel.  Quake 3 mit Antialiasing in 1080p (die FPS waren laut Video schon höher):

Der Chipsatz bietet außerdem Unterstützung für OpenGL ES 2.0.  Dies ist interessant da  KWin, Mutter und Compiz dies fürs Compositing nutzen können. FullHD Video Wiedergabe (1080p30 H.264 high-profile) und Ausgabe über HDMI stellt auch kein Problem da.

Einsatzmöglichkeiten:

Durch den günstigen Preis und die geringe Leistungsaufnahme ist das Board eine ideale Bastelkiste. Ich habe mir schon diverse Einsatzmöglichkeiten überlegt:

  • Musik Streaming-Client (WLAN Stick und Lautsprecher würden benötigt)
  • Homeserver für diverse Kleinigkeiten (Filesharing, Drucker, …)
  • Dropbox-Alternative mittels Owncloud am eigenen Router (und externer Festplatte)
  • als ganz gewöhnlicher Desktop-PC (wobei man da sehen muss wie sehr sich der wenige Speicher bemerkbar macht)
  • HTPC (Die XBMC Leute arbeiten schon dran. Problem ist hier die fehlende Unterstützung von 5/7.1 Audiofeatures)
  • Digitaler Bilderrahmen (mit einem ausgemusterten Monitor)

Weitere Ideen aus den Kommenataren:

  • Eine komplette FreedomBox: http://freedomboxfoundation.org/
  • Ampelsteuerung für den Bogenstand
  • Diaspora Server
  • Homeserver für TVHeadend, Syslog/MySQL DropZone, VPN Gateway, XMPP und vieles mehr.
  • Erweiterung eines Roboters
  • Wetterstation mit autonomer Stromversorgung (Solar/Wind)
  • Car-Entertainment-System
  • PXE-Server mit allerlei Rettungs-Systemen, Backup-Images, Live-Systemen, Analyse Tools und und und
  • Hardwarebasis für ein Internetcafé in armen Ländern
  • Mobiler Download-Server der sich in offene WLANs einhängt (automatisch).
  • OSM Tracker mit GPS-Maus
  • Zugangspunkt für Picidae http://de.wikipedia.org/wiki/Picidae_(Website)
  • Schmales Linux mit mini GUI Webmin zur Administration ( http://webmin.com/)
  • SoGo als workgroup software- administriert mit Webmin (http://www.sogo.nu)
  • Datenspeicher über NAS

Habt ihr weitere Ideen? Dann schreibt sie in die Kommentare und ich werde später die Liste erweitern.

60 Gedanken zu „Einsatzmöglichkeiten für einen Raspberry Pi

  1. Keine Ahnung, was ich damit genau mache, aber das Ding in ’nem C64 Gehäuse hätte schon was! :)
    Ich hab zwar keinen blassen Schimmer, wie man die Tastatur von dem C64 da angeschlossen bekommt, aber im schlimmsten Fall hat man immer noch nen stylischen home-server…

  2. Hallo Danke für deinen Eintrag im planet.

    Ich würde gerne meine Heizungssteuerung erweitern bzw. komfortabeler gestalten. Der Atmega32 ist bis zum bersten voll.

    Wo kann man die Hardware beziehen?
    Hat es auch Programmierbare Ausgangsports? ein paar A/D Wandler Eingänge wären stark..

    Bin sehr dran interessiert!

  3. Wie schätzt du denn die Nutzbarkeit als kleinen File Server ein?

    Wir bräuchten für die WG einen Server der 24/7 ein paar Partitionen per NFS raus gibt (gleichzeitig *vielleicht* noch GIT, Nginx intern, usw.): möglichst geringer Stromverbrauch, Leistung ist nicht so wichtig, keine hohe Last / gleichzeitige Anfragen, kein RAID 5 oder ähnliche rechenintensiver Kram.

    Wenn da so ~ 5 Mb/s bei rum kommen, sollte das ja reichen um selbst Videos von den Shares zu schauen (was gerade die intensivste Anwendung ist die mir einfällt). Könnte der Raspberry Pi das leisten?

    • Jetzt über Benchmarks zu sprechen wäre reine Spekulation. Aus reinem Bauchgefühl würde ich sagen, dass das zu schaffen ist. Aber drauf festnageln lassen würde ich mich nicht.

  4. kannst du was dazu sagen, was das gerät für ein bios hat?
    und bei 3,5W sollte wohl keine große wärmeentwicklung entstehen, oder? muss ich mir da in dieser beziehung besondere gedanken machen?

    • Tendenziell eher nicht. Ansonsten wäre auf jedem Android Telefon auch ein Kühlkörper drangeflanscht und die Dinger wären wärmer.

    • Ein herkömmliches BIOS hat der RasPi nicht. Nur einen Bootloader.

      Nach ca. 45min Compiler-Arbeit wurder der kleine nicht wirklich warm … die Chips liessen sich ohne Verbrennungen berühren.

  5. Ich glaube über Abwärme braucht man sich wenig Gedanken zu machen.
    Mein Arbeitgeber baut unter anderem ARM Basierte basierte Geräte mit 3-7″ Displays mit Windows CE. Hab noch nie von Wärme Problemen gehört.
    Nach knapp zwei Jahren in der Firma und somit Erfahrung mit ARM Geräten kann ich sagen das die meines Erachtens äußerst robost und zuverlässig sind.

  6. Das DIng wäre die perfekte Ampelsteuerung für den Bogenstand – wenn man zwei alte Monitore dranhängt. Die Software dafür hat so gut wie keine Systemvoraussetzungen und schnell angeschmissen ist der Kleine anscheinend auch…

    *habenwill*

  7. Ich hoffe nur, dass die
    a) Bis Weihnachten zu haben sind
    b) nicht gleich ausverkauft^^

    Werd mir 2x die B-Version genemigen. Einmal als eigener Server mit Owncloud und der ander kommt auf nen Roboter drauf :-D (Dank 5V Spgversorgung und I2C)

  8. Warum fehlende Unterstützung von 5/7.1 Audiofeatures? –> Das Teil hat doch : HDMI zur Tonausgabe,

    XMBC sollte schon gehen, das wäre cool bei diesem Preis!

  9. Hi, ist 5.1/7.1 Sound nicht theoretisch über usb erweiterung(usb-soundkarte) möglich?

    Könnte auch im auto als medienzentrale gut was hermachen!

    • Denke schon, aber wissen tue ich es nicht. Also Autoradioersatz? Da muss man an diverse Dinge denken: Bootzeit, Case das es in den DIN Schacht im Auto passen lasst, einen (Touch-)Screen zum bedienen, Software die sich gut mit dem Finger bedienen lässt, Stromversorgung des Ganzen, …

      Ist leider nicht ganz so trivial wie es sich anhört.

  10. Also je nach Internetanbindung kann man den Rechner ja prinzipiell einfach mal als Webserver verwenden. Was man dann drauf schiebt ist egal. Ob eigenen Fileserver, Diaspora, Analysesoftware, Blog usw.

    Generell sind natürlich auch lauter autarke Systeme denkbar. Also messgeräte webcam usw. die dann die Daten per umts ins Netz schicken.

  11. Also als Diaspora Hub und generell eigener Server für seine persönlichen Daten, auch im Hinblick auf IPv6 (sodass im Prinzip jeder so ein Teil zu Hause herumstehen haben könnte) freue ich mich schon total darauf, ein mittelgroßes Problem wird nur sein, dass den sehr sehr viele Leute auf einmal haben wollen und ich befürchte es wird nicht genug Rasperry Pis für alle geben…

  12. Bei mir wird er wohl unterm Fernseher neben dem Router landen als Filmabspieler von der HDD und als kleiner Fileserver und sonstiger Spielserver für kleinere Sachen.

    • Irgendwie lese ich im Raspi-Forum laufend, dass der “normale“ Audioausgang von der Qualität nicht so der Bringer sein soll. Bräuchtest eine Entstufe mit HDMI. ;)

  13. Ich fänd ja einen mobilen PXE-Server mit allerlei Rettungs-Systemen, Backup-Images, Live-Systemen, Analyse Tools und und und drauf total praktisch. Bin echt gespannt wann und vor allem wie viele dieser Dinger in den Handel kommen.

  14. Auf dem Board wird auch Risc OS laufen, das für mich anwendungsfreundlichste System, das bis jetzt gemacht wurde. Vielleicht gelingt es ja damit, diesen Markt zu reanimieren – das System existiert ja noch und ist auch noch aktuell.

  15. Pingback: Heute schnitzen wir uns ‘ne Cloud | serenity's blog

  16. Also ich werde mir mit vlc eine Art Thinclient basteln welchen ich dann hinter den Monitor hänge. Danach kann ich bestimmt mal in Ruhe arbeiten…. freu mich schon…

  17. Hallo Leute,

    ich wäre interessiert ein low budget Internet Café damit für ein Dritte Welt Land zu bauen. Budget für alles zusammen für 10 Rechner unter 1000 Euro.
    10x Alte LCD von Gebrauchthändler à ca 25 Euro- Problem VGA Konnektor…
    10 gebrauchte Keyboard + Maus à 5.- Euro
    10x Rasberry Pi B à 25 euro-
    10x Coin Slot mit Timer zur Blockierung USB Keyboard ca 25 Euro m
    1x Switch 10x, gebraucht
    Einen einfachen NAS mit 1 500 MB und allen erdenklichen lauffähigen Spielen und Filmen.

    Kann der Rasberry von LAN booten?- würde die SD Karten ersparen.

    Das ganze kommt dann in die üblichen Konsolen, die in dem Land verwendet werden.

    Internet Access kostet in dem land ca 25 cent die Stunde. Für die Betreiber sind die Cafés große Investitionen.- ca 350.- Euro pro Rechner- meistens benötigen die Kunden nur Internet zur Kommunikation über Email, Skype, Google, etc.

    Ich würde mich freuen, wenn das Thema weiter diskutiert werden würde….

    Die Harder

  18. Moment, warum ist den der Artikel nicht in meinem FeedReader? *SystemFehler*

    Wie wäre es wenn man den PI in die Wand einmauert und nur via Netzwerk auf diesen zugreifen kann. Wenn also alle technischen Geräte mitgenommen werden (Gründe werden hier nicht genannt) ist das Gerät über das die wirklich wichtige Kommunikation abgelaufen ist immer noch am Platz.

    Dann könnte man das Gerät auch als Wifi-Deaddrop nutzen.

    Mobiler Download-Server der sich in offene WLANs einhängt (automatisch).

    Einfach ins Auto kleben und eine Karte mit WLAN-Netzen erstellen (OSM etc.) bzw. die Daten dafür sammeln. Geht aber auch mit Handy (sind aber viel teurer).

    Leider braucht es bei A und B noch ein Dongle wie es scheint. Oder haben sich die Pläne bzgl. wifi geändert?

    CHAT-/XMPP-/IRC-Bot/Server (Stichwort: AllwaysOn + Logging) + BT-Client + MPD-Service

    Owncloud…

    Als http://net.picidae.net/ Zugangspunkt, ist das eigentlich Teil der FreedomBox? Und ist es noch sicher oder lernen China und Co dazu? http://de.wikipedia.org/wiki/Picidae_(Website)

    • Erstmal: Vielen Dank für die vielen Vorschlägen von euch. WiFi ist nicht eingebaut und wird es auch nicht: die Raspis sind schon in Produktion. ;-)

    • Bei der verwendeten Distris muss man schauen ob sie den Raspi unterstützen. NAS könnte evtl. schwierig werden. Festplatten lassen sich nur über USB 2.0 anbinden, das begrenzt den I/O dann schon.

        • Da man nichts grafisches braucht dürfte man mit den 256MB hinkommen, aber dürfte auch ein Nadelöhr werden. Aber muss man dann nachmessen. Derzeit ist das mehr als Raten.

  19. Ich denke der Appetit kommt beim essen. Erstmal einen der ersten 10.000 ergattern und dann mal schauen, was man damit anfängt. Vllt. stricke ich mir ein lustiges Gehäuse und nutze das Ding als Emu für C-64, Amiga, Atari, .. :-)

    Homeserver, Mediaplayer, .. habe ich alles und vermutlich leistungsfähiger als das Ding. Mal schauen auf was für Ideen die anderen so kommen, wenn sie es erstmal haben. Toll wäre auch wenn RISC OS drauf liefe…

  20. Servus Leute,

    was man mit dem kleinen Ding alles anstellen könnte…

    @serenity:
    Die Abmessungen des Raspberry Pi in der Wiki, beziehen die sich auf die reine Platinengröße oder sind die Anschlüsse da mitgemessen worden? Wäre interessant zu wissen wegen evtl. Gehäuse.
    Danke.

    Gruß

  21. Hi,

    könnte mir vorstellen damit einen Festplattenrekorder der mit MiniDVBLinux läuft zu basteln. schön klein hinten am TV angeklebt, oder als Rundenzähler für die Slotcarbahn…

  22. Pingback: Raspberry Pi

  23. Schöne Liste! Habe mir auch gerade eins gekauft und nutze es als htpc. Aber mal schauen was ich noch so probieren werde. Einfach ne andere SD Karte rein und ab geht´s!

  24. Ich bau mir gerade ein Webinterface für meine „Home-Automation“. Fahr damit meinen Beamer und meine Leinwand ein und aus, schalte diverse Lampen ein und aus, Webcam ein und aus.
    Hab das Ganze in einen defekten DVD-Player eingebaut, da sind alle notwendigen Spannungen vorhanden (5V für den Raspi, 12V für das Erweiterungsboard).
    Noch ist nicht alles fertig, aber wird schon.

  25. Wir haben den Raspberry als Basis für eine Live-Cam genutzt. Mit einer Webcam werden alle 5min Bilder aufgenommen und auf unseren Webserver geladen. Seit kurzem haben wir auch über den GPIO-Port des Raspberry einen Temperatursensor angeschlossen, dessen Daten ebenfalls auf den Server landen. Funktioniert entzwischen seit 2 Monaten und der RaspPi läuft die ganze Zeit durch.
    http://www.waldhof1.de/webcam.html

  26. Super Artikel, besonders das mit dem Internetcafe finde ich sehr interessant. Auch in „nicht armen Länder“ wäre das cool, allein wegen Stromverbrauch! Hat damit jemand Erfahrungen?

  27. Danke für die tolle Liste ! ich habe gerade eins gekauft und bekommen. Ich warte mal bis Frau und Kinder auf Urlaub sind und lege los ! Zuerst werde ich mal versuchen einen Backup-Server damit zu implementieren und dann auch mit OwnCloud eine private Cloud. Ich versuche erst Sachen wo man nicht besonders handwerklich begabt sein muss…

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